deutsche kinemathek 250Am Sonntag, den 04. Juni 2023, lädt die Deutsche Kinemathek in Berlin von 14:00 bis 15:30 Uhr und von 16:00–17:30 Uhr zu Tastführungen in das Filmmuseum am Potsdamer Platz ein.

Während der Tastführung wird die deutsche Filmgeschichte über Hör- und Tasteindrücke erfahrbar. Eine blinde Referentin führt die Besucher*innen mit Unterstützung von Tastelementen und audiodeskriptiven Elementen durch die Ausstellung. Die Führung wird exklusiv für blinde und sehbehinderte Menschen sowie deren Begleitpersonen angeboten. Sie findet statt in Kooperation mit dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin e. V. (ABSV) anlässlich des Sehbehindertentages. mehr
Textquelle: Deutsche Kinemathek; Foto: Stummfilm Magazin

tv geraet buster keaton sieben chancen 250Noch bis 09. Juni 2023 ist "Sieben Chancen" (USA 1925) in der ARTE-Mediathek abrufbar.

Jimmie und Mary stehen an ihrer Gartenpforte und machen Small Talk. Jahreszeiten ziehen in Windeseile vorüber, Marys kleiner Welpe wird immer größer, doch Jimmie bekommt bei Mary einfach keinen Fuß in die Tür. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: nicht nur in der Liebe … Denn obendrein sind Jimmie und sein Geschäftspartner pleite. Doch dann wird das Testament seines Vaters eröffnet, das Jimmie in Zugzwang bringt: Sieben Millionen US-Dollar soll er erben unter der Bedingung, dass er bis sieben Uhr abends an seinem 27. Geburtstag verheiratet ist. Nachdem er Mary verschreckt hat, bleiben Jimmie „Sieben Chancen“, um noch rechtzeitig eine Braut zu finden.

Gespickt mit zahlreichen visuellen Gags und Stunts erzählt der Film davon, dass es nie den richtigen Moment gibt, um jemandem ein Liebesgeständnis zu machen. Kein Genre eignet sich dabei so gut wie der Slapstick, um Jimmies Unbeholfenheit humoristisch zu überspitzen. Es geht aber auch um die Macht des Geldes und die verfluchte Seite eines unerwarteten Geldsegens: atemberaubend inszeniert mit einer Horde von Hunderten heiratswütigen Goldgräber-Bräuten, die Jimmie verfolgen. Stummfilmgenie Buster Keaton brilliert in der Rolle des unsicheren jungen Mannes, der sich mit den überraschendsten Stunts und absoluter Körperbeherrschung immer wieder vor der Meute rettet, die ihn heiraten möchte. Nicht zuletzt, weil er eigentlich Mary will.

Keaton stand bereits im Alter von drei Jahren als Akrobat im Varieté seiner Eltern auf der Bühne. Mit Anfang 20 kam er zum Stummfilm, wo sein akrobatisches Talent für Stunts nützlich war. Als Darsteller in zahlreichen Kurzfilmen konnte Keaton seinen unvergleichlichen, niemals lächelnden Gesichtsausdruck, das „Stone Face“, als Markenzeichen etablieren. Ab 1923 folgten Langfilme, die ihm den Ruf als bekanntester Stummfilmdarsteller neben Charlie Chaplin und Harold Lloyd einbrachten. Mit der Einführung des Tonfilms geriet Keaton zunächst in Vergessenheit. mehr
Textquelle: ARTE G.E.I.E.; Bild: Stummfilm Magazin

gruener vorhang 250Das Gramm Art Project mit Julian Gramm an der Gitarre und Thomas Bugert am Kontrabass kombiniert bei seinen Stummfilmkonzerten, die seit 2017 duchgeführen werden, historische Kinofilme mit moderner, jazzig-avantgardistischer Klanggestaltung.

Gleichermaßen Liebhaber des klassischen Lichtspiels als auch Jazzfans kommen hier auf ihre Kosten. Aufgrund des Wechsels zwischen eigens komponierter Filmmusik und improvisierten Szenen bleiben die Vorführungen auch bei mehrmaligem Betrachten stets fesselnd und abwechslungsreich. Kommende Konzerttermine des Gramm Art Project:
• 17. Juni 2023, 20:00 Uhr, Pforzheim "Das Cabinet des Dr. Caligari" (D 1920)
• 20. Oktober 2023, 20:00 Uhr, Wiesloch, "Der Golem, wie er in die Welt kam" (D 1920)
• 25. November 2023, 20:00 Uhr, Westhofen, "Metropolis" (D 1927)
Mehr Informationen zum Gramm Art Project unter www.grammartproject.com
Foto: Stummfilm Magazin

roter vorhang 10 250Vom 23. Mai bis 23. Juni 2023 zeigt das Filmmuseum München den ersten Teil einer großen Retrospektive des österreichisch-amerikanischen Regisseurs Josef von Sternberg.

Von Sternberg, geboren in Wien als Jonas Sternberg, ist heute vor allem für seine sieben Filme mit Marlene Dietrich bekannt, darunter "Der blaue Engel" (D 1930). An vierzehn Abenden werden im Kino des Filmmuseums die Werke Sternbergs ab 1925 gezeigt, die Stummfilme mit Livemusikbegleitungen von Richard Siedhoff und Günter A. Buchwald. mehr
Textquelle: Filmmuseum München; Bild: Stummfilm Magazin

wanderkino bildnachweis tilo baumgaertelVom 13. bis 16. Juni 2023 finden auf der "Großen Warze" (nähe Sachsenbrücke) im Leipziger Clara-Zetkin-Park wieder die Stummfilmtage mit dem WANDERKINO "Laster der Nacht" statt.

Zu sehen ist ein abwechslungsreiches Programm mit Kurz- und Langfilmen, alle live begleitet von renommierten Musiker*innen:

• 13. Juni 2023, 21:30 Uhr: "Easy Street" (USA 1917), "Paris qui dort" (F 1925), "Ballet mécanique" (F 1924) und "The Goat" (USA 1921); mit Livemusik von Sebastian Pank (Saxofon, Bassklarinette) und Tobias Rank (Piano).

• 14. Juni 2023, 21:30 Uhr: "Das Haus der tausend Freuden" (USA 1927), "Die Austernprinzessin" (D 1919); mit Livemusik von Richard Siedhoff (Piano).

• 15. Juni 2023, 21:30 Uhr: "Paris qui dort" (F 1925), " The Cameraman" (USA 1928); mit Livemusik von Izabela Kalduńska (Violine) und Tobias Rank (Piano).

• 16. Juni 2023, 21:30 Uhr: "Die Kur" (USA 1917), "Müde Helden" (USA 1927), "Großmutters Liebling" (USA 1922); mit Livemusik von Tobias Rank (Piano).

Das WANDERKINO ist ein mobiles Kino. Die Projektion erfolgt mit historischer 16mm-Filmtechnik. Ein Oldtimer-Feuerwehrfahrzeug (Magirus Deutz, Baujahr 1969) integriert die gesamte Kino-, Ton- und Lichttechnik, transportiert Bestuhlung und Instrumentarium. Die Filmaufführungen finden in einem nostalgisch inszenierten Rahmen statt – es wird eine Atmosphäre geschaffen, die an die Pionierzeiten des Kinos erinnert.

Der "Laster der Nacht" ist seit 1999 unterwegs. Neben alljährlichen Reisen durch ganz Deutschland folgte das WANDERKINO bereits Einladungen nach Frankreich, Slowenien, Polen, Litauen, Weißrussland, Tschechien, Serbien, Rumänien, Moldawien, Spanien, Portugal, Senegal, Schweden, Dänemark, Italien, Österreich, in die Slowakei und in die Schweiz. Mehr Infos unter www.wanderkino.de 
Bild: Wanderkino/Tilo Baumgärtel

filmstreifen 01 250Josephine Baker, die 1906 als Freda Josephine McDonald in St. Louis am Mississippi in einem armen Schwarzenviertel geboren wurde, hat als Kind Rassenunruhen und Rassentrennung erlebt.

Nach einem Karrierestar in Amerika, ging Baker nach Europa und wurde in Paris der verrückten 20er Jahre zum ersten schwarzen Weltstar und zur höchstbezahlten Revuetänzerin der Welt. In der Stummfimzeit spielte sie unter anderem in Produktionen wie "Die Frauen von Folies Bergère" (1927), "Die Königin der Revue" (1927) und "Papitou" (1928).

Während des Zweiten Weltkrieges war Josephine Baker im Widerstand tätig, tanzte für die Truppen und spionierte für Frankreich. Zu ihrem Geburtsland Amerika hatte sie ein gespaltenes Verhältnis: Sie kehrte immer wieder in USA zurück, zuletzt 1963, um Martin Luther King auf seinem Marsch nach Washington zu begleiten, und an seiner Seite eine Rede zu halten. Schon früh begann Josephine Baker, große Wohltätigkeitveranstaltungen zu organisieren, sie spendete die Honorare aller Konzerte, die sie während der Kriegsjahre gegeben hatte und adoptierte später zwölf Kinder aus zwölf Nationen. Ihr Leben lang engagierte sie sich gegen Rassismus und Antisemitismus. Am 30. November 2021 wurde sie als sechste Frau überhaupt ins Panthéon aufgenommen, die letzte Ruhestätte großer Französinnen und Franzosen.

Die Ausstellung "Josephine Baker: Freiheit – Gleichheit - Menschlichkeit" wird vom 18. Mai bis 24. September 2023 in der Bundeskunsthalle Bonn gezeigt und knüpft an die große Präsentation "1920er! Im Labor der Moderne", die fast parallel gezeigt wird, an. Im Fokus der Ausstellung stehen, neben den spektakulären Auftritten, die politische und karitative Tätigkeit Josephine Bakers als Résistancemitglied und Bürgerrechtlerin. mehr
Textquelle: Bundeskunsthalle Bonn; Foto: Stummfilm Magazin

arte logo 250Nach der TV-Ausstrahlung auf ARTE am 15. Mai 2023 ist das Filmessay "Monica in the South Seas" (Finnland 2022) noch bis 13. Juli 2023 in der ARTE-Mediathek abrufbar.

Im Juli 1975 reiste Monica Flaherty (1920-2008), die Tochter von Robert und Frances Flaherty, auf die samoanische Insel Savai’i, auf der ihre Eltern im Jahr 1926 den stummen Dokumentarfilm "Moana - Eine Geschichte aus der großen Zeit" gedreht hatten. Zusammen mit Ricky Leacock, dem Pionier des Direct Cinema, und Sarah Hudson, einer seiner Studentinnen vom Massachusetts Institute of Technology, vertonte sie den Film ihrer Eltern. Dazu nahm sie Originaltöne und Geräusche auf wie Vogelgezwitscher, flackerndes Feuer oder rauschende Wellen, aber auch Lieder, die schon damals gesungen wurden. Monica, Ricky und Sarah erlebten dabei auch die traditionellen Riten der Samoaner wie Schenkungen, Tauschgeschäfte und Ehrungen. Der Film zeigt die Entstehungsgeschichte dieser post-synchronisierten Fassung. mehr

"Moana - Eine Geschichte aus der großen Zeit" ist in einer Restaurierung von Bruce Posner und Sami van Ingen ab dem 01. Mai 2023 für begrenzte Zeit in der ARTE-Mediathek abrufbar. mehr
Textquelle und Bild: ARTE G.E.I.E.

filmmuseum duesseldorf nacht 250In der Black Box, dem Kino des Filmmuseum Düsseldorf, ist in der monatlichen Reihe "Stummfilm + Musik" am Samstag, den 24. Juni 2023, um 20:00 Uhr Richard Oswalds "Der Hund von Baskerville" (D 1929) mit Livemusikbegleitung zu erleben.

1914 fertigte der seinerzeit überaus produktive Filmemacher, damals in der Rolle als Produzent, die weltweit erste Adaption des gleichnamigen Romans von Arthur Conan Doyle, an. 1929 führte Oswald dann bei der Neuverfilmung selbst Regie und ließ den US-amerikanischen Schauspieler Carlyle Blackwell in die Rolle des eigenwilligen Detektivs Sherlock Holmes schlüpfen. Matthias Haarmann aus Köln begleitet an der historischen Welte-Kinoorgel.

Lange galt der späte Stummfilm als verschollen. Gezeigt wird eine aufwändige Restaurierung, die in Zusammenarbeit des Polnischen Nationalen Filmarchivs (Filmoteka Narodowa), in dessen Archiv eine Kopie des Films entdeckt wurde, und dem San Francisco Silent Film Festival entstand. Die Vorführung knüpft an die Sonderausstellung "Animal Actors – Tierische Stars in Film und TV" an, die noch bis zum 31. Juli 2023 im Filmmuseum Düsseldorf zu sehen ist. Die Schau beleuchtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, wirft beispielsweise einen Blick hinter die Kulissen von Tierfilmproduktionen und setzt sich auch mit tierethischen Fragen auseinander. mehr
Foto: Stummfilm Magazin

filmspuele lila 250Im Wiener Metro Kinokulturhaus wird von 13. Mai bis 17. Juni 2023 die Retrospektive "Kertész/Curtis: Budapest - Wien - Hollywood" gezeigt.

Vor seiner Emigration in die USA im Jahr 1926 drehte Michael Curtiz, damals noch unter dem Namen Mihály Kertész, Filme in Ungarn und Österreich, darunter den stummen Monumentalfilm "Sodom und Gomorrha" (AT 1922). Die Retrospektive zeigt eine Vielzahl von Werken aus den verschiedenen Schaffensphasen des Regisserurs, unter anderem auch seinen bekanntesten Film, für den Curtiz mit einem Oscar ausgezeichnet wurde: "Casablanca" (USA 1942) mit Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, Claude Rains, Paul Henreid, Conrad Veidt und Peter Lorre. mehr
Textquelle: Filmarchiv Austria; Bild: Stummfilm Magazin

nos 100 250 100Anlässlich der 27. Internationalen Fledermausnacht ("Batnight") am 26. August 2023 bietet der "Campus Stadt Natur – Grün Berlin im Spreepark" einen Fledermaus-Workshop sowie ein Fahrradkino mit "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (D 1922) an.

Beide Veranstaltungen richten sich ausdrücklich auch an Menschen mit Hörbeeinträchtigung. Der Fledermaus-Workshop findet vom 19:00 bis 21:00 Uhr statt und wird von zwei erfahrenen Fledermaus-Wissenschaftler*innen durchgeführt. Es erfolgt eine Übersetzung in Gebärdensprache. Die Vorführung von "Nosferatu" wird von 21:00 bis ca. 22:45 Uhr stattfinden; Einlass ist ab 20:00 Uhr. Beim Fahrradkino wird der benötigte Strom für die Projektion von den Besucher*innen mit Fahrrädern erzeugt.

Für die Teilnahme am Fledermausworkshop ist eine vorherige Anmeldung unbedingt notwendig. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Plätze jedoch begrenzt. Eine Voranmeldung für das Fahrradkino ist nicht erforderlich, wird aber empfohlen, um sich einen Platz zuverlässig zu sichern und die Organisator*innen der Veranstaltung zu entlasten. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung hier
Bild: Stummfilm Magazin

filmspule bunt 250 1Vom 07. Mai bis 10. September 2023 wird im Heimatmuseum Oettingen die Ausstellung "Kino – Der Bilder Zauberbann" gezeigt.

Die Schau erzählt die Geschichte des bewegten Bildes vom Panorama zum Guckkasten, von der Laterna Magica zum Kinematographen, vom Wanderkino zum Lichtspieltheater und beleuchtet die Kinogeschichte Oettingens. Hier fanden im Jahr 1900 erste kinematographische Vorführungen von Wanderkinos statt, 1919 genehmigte der Stadtrat dem Chauffeur Wilhelm Plank die Einrichtung eines Kinos am Marktplatz. Damit beginnt die lange Kinogeschichte der Stadt, die vom “Lichtspieltheater” im Plank´schen Haus, über die Tor-Lichtspiele am Zwinger, dem legendären Kino in der Goldenen Gans bis zum heutigen Open Air-Kino reicht. mehr
Textquelle: Heimatmuseum Oettingen; Bild: Stummfilm Magazin

dff 250Die Hyperinflation des Jahres 1923 trieb die junge Weimarer Republik bis an den Abgrund. Am Ende der Inflationszeit waren die Geldvermögen der Deutschen vernichtet. Doch es gab auch Gewinner*innen – etwa die Besitzer*innen von Sachwerten.

Wie blickte das Kino der 1920er Jahre auf diese Ereignisse, die nachhaltig die politische Entwicklung in Deutschland prägen sollten? Die Filmreihe "Inflation – Die Auswirkungen der Geldentwertung im Kino der Weimarer Republik" im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum begleitet die Ausstellung "Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma" im Historischen Museum Frankfurt und die Sonderschau Weimar weiblich. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933) im DFF. Auf dem Programm stehen:

• 02. Mai 2023, "Die freudlose Gasse "(D 1925)
• 09. Mai 2023, "Fräulein Raffke" (D 1923)
• 16. Mai 2023, "Alles für Geld" (D 1923)
• 23. Mai 2023, "Die Stadt ohne Juden" (AT 1924)
• 30. Mai 2023, "Die Dame mit der Maske" (D1928)

Alle Filme der Reihe werden mit einer Einführung und Klavierbegleitung gezeigt. mehr
Textquelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum; Foto: Stummfilm Magazin

arte logo 250Nach der TV-Ausstrahlung am 26. April 2023 ist der Dokumentarfilm "Aurora – Star wider Willen" von Inna Sahakyan noch bis 24. Juli 2023 in der ARTE-Mediathek abrufbar.

April 1915: Das Osmanische Reich beginnt mit dem Genozid an der armenischen Bevölkerung. Die 14-jährige Aurora Mardiganian wird verschleppt, verkauft und verliert ihre Familie. Nachdem ihr die Flucht in die USA gelingt, wird ihre Geschichte in Hollywood als Stummfilm verfilmt, mit Aurora in der Hauptrolle. Eine Tortur, in der die schlimmsten Erinnerungen wieder wachgerufen werden. Doch Aurora will das Schicksal Armeniens öffentlich machen. Der Film ist ein Kassenschlager – doch irgendwann verschwinden alle Filmrollen. Nach ihrem Tod werden einige Ausschnitte wiedergefunden. Durch Filmfragmente, ihre eigenen Berichte und die Kunst der Animation wird Auroras bewegende und inspirierende Geschichte zu neuem Leben erweckt. mehr

Lesetipp: Die Regisseurin Inna Sahakyan gibt in einem Interview für das ARTE Magazin einen Einblick in die Lebensgeschichte von Aurora Mardiganian und den Dokumentarfilm. mehr
Textquelle und Bild: ARTE G.E.I.E.

filmspule 250 3Vom 29. April bis 29. Oktober 2023 wird im GoetheStadtMuseum die Sonderschau "Karl August Geyer – Pionier der Kinotechnik" gezeigt.

Mit der Ausstellung werden erstmals die Leistungen des 1880 in Ilmenau geborenen Elektrotechnikers, Erfinders, Konstrukteurs und Firmenleiters Karl August Geyer in seiner Heimatstadt gewürdigt. Als einer der ersten Studenten des Ilmenauer Technikums machte er sich zunächst um die Weiterentwicklung von Glühlampen in der Firma Siemens & Halske verdient. Als technischer Leiter der Deutschen Mutoskop- und Biograph GmbH kam er in Berlin ab 1906 mit Film- und Kinotechnik in Berührung. Dort erkannte Karl August Geyer die Chancen der noch jungen Filmindustrie.

Sein Hauptverdienst besteht darin, dass er eine Trennung zwischen der künstlerischen und technischen Seite des Films vornahm. Er entwickelte effiziente Perforier-, Kopier- und Entwicklungsmaschinen. Am 1. Juli 1911 gründete Karl August Geyer gemeinsam mit Paul Tesch das erste deutsche Kopierwerk für Filme, die Kino-Kopier-Gesellschaft m.b.H. In den folgenden Jahren entwickelte sich daraus das größte Filmkopierwerk Deutschlands mit eigenem Apparatebau, heute noch bekannt unter dem Begriff „Geyer-Werke“. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Geyer-Werke wie die gesamte Filmindustrie in den Dienst des Regimes genommen und produzierten nach strenger Vorgabe Propaganda und Unterhaltung. Nach der Zerstörung des Werks in Berlin baute Geyer ab 1949 ein neues Werk in Hamburg auf, wo er bis zu seinem Tod 1964 tätig war.

In Kooperation mit einigen Nachfahren und der Deutschen Kinemathek in Berlin wird das Thema anhand wertvoller Exponate, darunter historische Filmapparate und zahlreiche Fotos, aber auch mit Hilfe von Filmausschnitten verschiedener Epochen und Zeitzeugenberichten von Mitarbeitenden der Geyer-Werke an Medienstationen illustriert. Während der Laufzeit der Ausstellung sind vier begleitende Filmvorführungen im Parkcafé der Ilmenauer Festhalle angesetzt. Zum Abschluss der Sonderschau findet außerdem eine Bilderlesung im GoetheStadtMuseum statt. mehr
Textquelle: Presse Stadt Ilmenau; Foto: Stummfilm Magazin

1920er plakat bundeskunsthalle bonn 250Die 1920er-Jahre gelten als Umbruchphase und Experimentierfeld der westlichen Moderne.

Die Gleichzeitigkeit und Radikalität dieser Epoche verleiht ihr noch im 21. Jahrhundert eine bemerkenswerte Aktualität und bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung "1920er! Im Kaleidoskop der Moderne", die vom  01. April bis 30. Juli 2023 in der Bonner Bundeskunsthalle gezeigt wird. Kaleidoskopartig wird die Vielfalt der unterschiedlichen Bilder und Stimmen zu immer neuen Konstellationen zusammengefügt, die den Blick für die Einzigartigkeit der Ereignisse sowie für die Analogien zur heutigen Zeit gleichermaßen schärfen sollen.

Video 1 zur Ausstellung auf YouTube

Video 2 zur Ausstellung auf YouTube

Die 1920er Jahre werden einerseits von einer tiefen Zerrissenheit geprägt, andererseits wird es von einem ungebrochenen Fortschrittsglauben und noch nie dagewesenem Innovationsschub in allen gesellschaftlichen Bereichen (Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik) erfasst. Das Wort "Neu" entwickelt sich zum allgegenwärtigen Schlagwort der Epoche. Obgleich richtungsweisende Entwicklungen bereits vor 1900 einsetzten, kommen sie erst Jahrzehnte später – durch eine immense Beschleunigung und internationale Verflechtungen entfesselt – richtig zum Tragen.

Im Rahmenprogramm zur Ausstellung werden auch drei Stummfilmproduktionen mit Livemusikbegleitung gezeigt: "Sunrise" (USA 1927) von Friedrich Wilhelm Murnau am 10. Mai 2023, "Die Büchse der Pandora" (D 1929) von Georg Wilhelm Pabst am 21. Juni 2023 und "Mutter Krausens Fahrt ins Glück" (D 1929) von Phil Jutzi am 28. JUni 2023. mehr
Textquelle und Bild: Bundeskunsthalle Bonn

filmstreifen 03 250Deutschlands kolonial-rassistische Ambitionen und Fantasien wurden nach Abtretung der Kolonien im Jahr 1919 verstärkt in eine imaginäre Kolonialität überführt.

Ihre filmischen Inszenierungen begeisterten nicht nur ein Massenpublikum, sondern führten auch zu einer mehrdeutigen Überlagerung von Fiktion und Realität. Die Filmkulisse, aber auch ihre Produktion und Konsumption wurden selbst zum kulturellen Kolonialraum.

Die Film-, Vortrags- und Gesprächsreihe "Asiatische Präsenzen in der Kolonialmetropole Berlin" von April bis Juni 2023 leistet Pionierarbeit, indem es die "wilde Weltmetropole Berlin der Goldenen Zwanziger" als kolonialen Kulturraum mit (anti-)asiatischen Bezügen erforscht. Gleichzeitig wird die aktuelle dekoloniale Debatte um antiasiatischen Rassismus sowie Orientalismus erweitert und dadurch multiperspektivischer. Gezeigt werden unter anderem "Sumurun" von Ernst Lubitsch (D 1920), die Joe May-Produktion "Die Freundin des gelben Mannes" (D 1919, aus der achtteiligen Reihe "Herrin der Welt") und "Piccadilly – Nachtwelt" (GB 1929) von Ewald André Dupont.

Kurator und Projektleiter der Filmreihe ist der Kultur- und Politikwissenschaftler Dr. Kien Nghi Ha. Er forscht zu Asian German Studies an der Universität Tübingen. Seine Monografie "Unrein und vermischt. Postkoloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolonialen ‚Rassenbastarde‘" (transcript, 2010) wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien ausgezeichnet.

Die Filmreihe, zu der Ende 2023 ein Sammelband im Verlag "Assoziation A" erscheint, wird in Kooperation mit bi’bak e.V., korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. und der Abteilung Koreanistik des Asien-Orient-Instituts der Universität Tübingen veranstaltet und aus dem Programm "Förderung zeitgeschichtlicher und erinnerungskultureller Projekte“ der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert. Ein Teil der Filme stammt aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung. mehr
Textquelle: Veranstalter; Bild: Stummfilm Magazin

Studium

filmrestaurierung 250 03

Am 02. Juni 2023 bietet die HTW Berlin wieder Eignungsgespräche für das im Oktober beginnende Bachelorstudium in Konservierung/Restaurierung/Grabungstechnik an der HTW Berlin an. mehr

Pordenone 2023

filmstreifen gelb 03 250

Von 07. bis 14. Oktober 2023 findet die 42. Ausgabe des international bedeutenden Stummfilmfestivals "Le Giornate del Cinema Muto" statt. mehr

Tonbilder online

"Singende, sprechende und musizierende Films": filmportal.de macht digitalisierte Tonbilder aus der Frühzeit des Kinos online zugänglich. mehr