Ex-Kraftwerker Karl Bartos mit “Caligari” auf Tournee

Seit Mitte Februar 2024 ist der Ex-Kraftwerk-Musiker Karl Bartos mit seinem neuen Soundtrack zu “Das Cabinet des Dr. Caligari” (1920) live zu erleben.

Die Weltpremiere der Filmmusik fand, nach einer Preview im Alsdorfer Energeticon, in der Alten Oper Frankfurt statt. Eine anschließende Tour führen Musiker und Film nun durch Deutschland und zudem nach London und Wien (Terminänderungen/-ergänzungen vorbehalten):

  • 24. April 2024, Berlin, Babylon Kino
  • 25. April 2024, Berlin, Babylon Kino
  • 26. April 2024, Dresden, Rundkino
  • 05. Juni 2024, Hamburg, Laeiszhalle
  • 06. Juni 2024, Hamburg, Laeiszhalle
  • 22. Juni 2024 London, Barbican Hall
  • 29. Oktober 2024, Berlin, Babylon Kino
  • 30. Oktober 2024, Berlin, Babylon Kino
  • 02. November 2024, München, Prinzregententheater
  • 04. November 2024, Wien, Gartenbaukino
  • (aktuelle Tourübersicht unter: www.trocadero-home)

Seit vielen Jahren ist Karl Bartos fasziniert von “Das Cabinet des Dr. Caligari” – nicht nur wegen des Kunstanspruchs, sondern auch, weil der Film mit Erzählebenen und Realitäten spielt und Eindeutigkeiten verweigert. “Es ist so eine Sache mit diesem Film. Egal wie oft man ihn sich anschaut, er bewahrt sein Geheimnis. Wer hier wahnsinnig ist und wer nicht, ist und bleibt eine Frage der Interpretation”, so Bartos. Aus dieser Begeisterung ergaben sich Fragen nicht nur für den Cineasten, sondern vor allem für den Musiker Bartos: Wie hätte der Film geklungen, wenn es bereits 1920 die Möglichkeit gegeben hätte, auf einer eigenen Tonspur den bewegten Bildern Klänge einzuschreiben? Und wie lässt sich diese Lücke heute, ein gutes Jahrhundert später, schließen? 

You-Tube: "Making-of: Karl Bartos spricht über seinen Soundtrack" (externer Link)

Ein Werk des filmischen Expressionismus zu vertonen, bedeutete für ihn nicht, auf die Mittel des musikalischen Expressionismus, etwa nach dem Vorbild Arnold Schönbergs, zurückzugreifen. Vielmehr löste sich Bartos vom Denken in Musiksystemen oder stilistischen Überlegungen und ließ sich stattdessen vom Rhythmus und Tempo der Szenen leiten – auf der Basis seiner langjährigen Grundvertrautheit mit dem gesamten Film bis in die feinsten Nuancen hinein. Wichtigstes Ausdrucksmittel war für ihn dabei der zeitlose Klang des Sinfonieorchesters, selbstverständlich synthetisch hergestellt und elektronisch moduliert. Schließlich bezeichnet Bartos selbst die Verfahren der elektronischen Klangproduktion “als grundlegenede Ausdrucksmittel meiner Arbeit”.

Die “Caligari”-Musik von Karl Bartos ist als CD, LP und digital beim Label Bureau B erschienen. mehr 
Mit Textmaterial von Bureau B

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