ARTE: “Kohlhiesels Töchter” in TV und Mediathek

Am Montag, den 27. Mai 2024, wird auf ARTE TV um 23.50 Uhr “Kohlhiesels Töchter” (D 1920) ausgestrahlt. Vom 27. Mai bis 24. August 2024 ist die Komödie von Ernst Lubitsch zudem in der ARTE-Mediathek abrufbar. 

Der Bauer und Wirt Mathias Kohlhiesel hat zwei heiratsfähige Töchter, die schmucke Gretel und die trampelige ältere Liesel. Xaver und Seppl bemühen sich um Gretel, doch Vater Kohlhiesel möchte zuerst Liesel verheiraten. Seppl rät Xaver, Liesel zu ehelichen und sich dann wieder scheiden zu lassen, um Gretel heiraten zu können. Doch als Xaver sich als Ehemann grobschlächtig verhält, entwickelt sich Liesel zu einer liebevollen Ehefrau. Kann Seppl also schließlich seine geliebte Gretel heiraten? 

Mit "Kohlhiesels Töchter" adaptierte Lubitsch ein Volksstück, einen bäuerlichen Schwank zu einer überdrehten Filmkomödie, die mit derben Späßen und frivolen Anspielungen nicht geizt. Dass dies so gut funktioniert, hat mit der exzellenten Besetzung zu tun. Emil Jannings und Ernst Lubitsch waren alte Kollegen vom Deutschen Theater, und Henny Porten war in den 1910er Jahren neben Asta Nielsen der größte weibliche Star des deutschen Stummfilms. Henny Porten und Emil Jannings spielten zuvor auch gemeinsam in Alfred Halms Gerhart-Hauptmann-Adaption "Rose Bernd" (D 1919) und anschließend in Lubitschs Historienfilm "Anna Boleyn" (1920). Jakob Tiedtke hatte ebenfalls langjährige Bühnenerfahrung und gehörte zu den Schauspielern, die Lubitsch immer wieder in seinen deutschen Filmen einsetzte. Gustav von Wangenheim war Schüler von Max Reinhardt und sollte 1922 als Hutter in "Nosferatu" in die Filmgeschichte eingehen. 

Mit Hanns Kräly als Drehbuchautor, Jack Winter als Szenenbildner und Theodor Sparkuhl an der Kamera waren weitere langjährige Weggefährten von Ernst Lubitsch am Erfolg des Films beteiligt. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Grainau bei Garmisch-Partenkirchen und in Berlin-Tempelhof im Studio. 

Die aktuelle 4K-Restaurierung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die ihre Uraufführung bei der Berlinale 2024 hatte, beruht auf Nitrokopien aus dem Bundesarchiv und vom Dänischen Filminstitut. Die neue Filmmusik von Diego Ramos Rodríguez für Salonorchester verarbeitet Motive der historischen Kinomusik, ein Potpourri von Giuseppe Becce aus damaligen Hits der Volksmusik und Operette. Rodríguez komponierte seine Musik auf der metrischen Basis von Walzer, Ländlern und Polkas, die er in der Instrumentierung weiterführt und persifliert, Klangfarben der Volksmusik werden auf klassische Konzertinstrumente transponiert. mehr
Textquelle: ARTE G.E.I.E.

Zurück