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Monströse Weihnachten: legendärer Stummfilm als weihnachtliche Geschenkkarte

Kleines Kärtchen, große Überraschung: Stummfilmerzähler Ralph Turnheim, in diesem Jahr mit dem Deutschen Stummfilmpreis ausgezeichnet, bringt seine Vertonung des ersten Frankenstein-Films als Weihnachtskarte heraus. 

“Weihnachten gilt als das Fest der Liebe. Frankensteins Geschöpf sehnt sich schrecklich nach Liebe. Es passt also wunderbar und ist im wahrsten Sinne stimmungsvoll”, sagt der Leinwand-Lyriker. Denn er und Stummfilmpianist Gerhard Gruber tauchen den frühen US-amerikanischen Film von 1910 kraft ihrer Vertonung gleich drei Mal in unterschiedliches Licht: Die Geschichte um Frankensteins Monster interpretiert das Duo mal als Drama, mal als Komödie und sogar als Musical. Alle drei Versionen finden sich auf einem USB-Stick in Größe einer Visitenkarte, stilvoll verpackt in einer Weihnachtskarte im A7-Format. 

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Zu hören sind Live-Mitschnitte der ersten Vorstellungen des Programms im ältesten Kino Wiens: Die Breitenseer Lichtspiele wurden 1909 gebaut und sind damit sogar ein Jahr älter als der erste Frankenstein-Film. Dieser ist für sich eine Kostbarkeit. Nach heutigem Wissen hat nur eine Vorführkopie überlebt. Nachdem sie von einem US-amerikanischen Sammler über Jahrzehnte gehütet wurde, kam sie nach dessen Tod 2005 schließlich in den Besitz der Library of Congress und wurde dort restauriert. Doch Turnheims Version ist eine andere. “Der Sammler ließ vermutlich Ende der 1970er Jahre 16-mm-Kopien seiner 35-mm-Kopie anfertigen”, erzählt Turnheim. “Ein Negativ, das direkt vom Film gezogen wurde, landete bei mir.” Für seine Vorstellungen ließ er neue 16-mm-Kopien erstellen. Hier veröffentlicht er erstmals den 2k-Scan des Negativs. In einem Bonuskommentar, der auf dem Stick enthalten ist, erläutert Turnheim weitere Hintergründe zum Film.

Wer neue Entdeckungen und lebendige Kinogeschichte liebt, kann sie jetzt verschenken. Erhältlich ist die weihnachtliche USB-Karte für 17,-- Euro im Online-Shop des Künstlers.
Textquelle: Leinwand-Lyrik/Ralph Turnheim