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Medientipps anlässlich des 140. Geburtstags von Franz Kafka

Franz Kafkas schriftstellerisches Werk gehört zum Kanon der Weltliteratur, dazu zählen die Romanfragmente "Der Prozess" und "Das Schloss" und die Kurzgeschichten "Die Verwandlung" und "Ein Bericht für eine Akademie".

Der am 03. Juli 1883 in Prag geborene Kafka, dessen Arbeiten auch durch die beim Lesen entstehenden starken Bilder eine intensive Wirkung entfalten, war ein begeisterter Kinogänger. Der Autor Hanns Zischler, unter anderem auch als Schauspieler bekannt, ergründet in seinem Buch "Kafka geht ins Kino" (Verlag Galiani Berlin, ISBN: 978-3-86971-105-8) die Faszination, die das Kino auf den Schriftsteller ausgeübt hat, und stellt Querverweise zu dessen künstlerischen Schaffen her.

Dem 216 Seiten umfassenden Buch, dass 1996 zum ersten Mal erschienen ist, liegt in der überarbeiteten und erweiterten Neufassung von 2017 eine DVD mit einer Auswahl an Filmen bei, die Kafka in seinen Tagebüchern oder anderen Aufzeichnungen erwähnt hat.

Das Münchner Filmmuseum präsentierte anlässlich der Wiederveröffentlichung des Buches eine DVD-Edition, die mit "Kafka geht ins Kino" den gleichen Titel wie das Druckwerk trägt (Edition Filmmuseum, Ausgabe 95). Die 4er-Box vereint, im Gegensatz zur DVD-Buchbeilage, alle erhaltenen Kinowerke, die sich Kafkas Tagebüchern und Korrespondenzen zuordnen lassen.

Die Filme der Edition reichen von Wochenschauen über historische Ereignisse bis hin zu frühen Melodramen, Kriminalfilmen und Komödien. Sie wurden von Filmarchiven in Amerika, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Russland und Tschechien restauriert. Es handel sich allesamt um Stummfilme, denn Kafka starb am 03. Juni 1924 mit gerade einmal vierzig Jahren. Die Begleitmusiken stammen von Günter A. Buchwald und Richard Siedhoff. Ein 28-seitiges Booklet mit Texten von Stefan Drößler und Hanns Zischler enthält viele vertiefende Informationen.
Textquellen: Verlag Galiani Berlin, Edition Filmmuseum