Filmreihe "Stummfilm + Musik" im Filmmuseum Düsseldorf

In den ersten 30 Jahren ihres Bestehens besaßen Filme keine Tonspur, dennoch waren sie nie stumm: In den Filmtheatern sorgten Pianisten, Grammophone, manchmal auch ganze Orchester, für die musikalische Untermalung. Hier entwickelte sich ein vielfältiges musikalisches Genre. Verschiedenste Instrumentierungen begleiteten den Film mit Original-Partituren, Eigenkompositionen oder Improvisation. Neben herkömmlichen Instrumenten boten Kinoorgeln weitere faszinierende Möglichkeiten. Im Vergleich zum aufwändigen Orchester bedeuteten sie für den Kinobesitzer finanzielle Entlastung, darüber hinaus unterhielten sie das Publikum mit einer Reihe von über raschenden Effekten. Mit Aufkommen des Tonfilms um 1930 verschwand das Erlebnis der Live-Vertonung zunehmend aus den Kinosälen und damit eine langjährige Tradition aus dem Bewusstsein. 

Einmal monatlich bietet das Filmmuseum Düsseldorf in seinem Kino “Black Box” Stummfilmvorführungen mit Livemusik. Neben klassischer Begleitung am Klavier oder an der historischen Welte-Kinoorgel aus dem Jahr 1929 kommen auch moderne Instrumentierungen auf die Bühne. Stummfilm Magazin ist Medienpartner der Filmreihe. Black Box im Internet 

Kommende Vorstellungen:

28. April 2024: Stummfilmprogramm für Kinder

Das Filmmuseum Düsseldorf möchte auch jungen Kinofans das frühe Filmerbe näherbringen. Deshalb wird am Sonntag, den 28. April 2024, um 15:00 Uhr ein Stummfilmprogramm mit Livemusikbegleitung für Kinder gezeigt. Der Stummfilmmusiker Wilfried Kaets wird auf der historischen Welte-Kinoorgel zu dem Geschehen auf der Leinwand spielen. Gemeinsam mit ihm können sich Kinder und ihre Eltern auf eine Zeitreise begeben und Filme erleben, die mehr als 100 Jahre alt sind: eine Slapstick-Komödie mit Buster Keaton, einen der ersten Science-Fiction-Filme und frühe Kinostreifen der Filmpionierin Alice Guy-Blaché:

  • "Seines Glückes Schmied" (USA 1922) von Buster Keaton und Malcolm St. Clair
  • “Das Würstchenrennen” (F 1907) von Alice Guy-Blaché  
  • "Die Kohlfee" (F 1896) von Alice Guy-Blaché  
  • “Die Reise zum Mond” (F 1902) von Georges Méliès

Kaets erklärt zudem, was es mit der außergewöhnlichen Kinoorgel auf sich hat, die auch Telefonklingel, Autohupe, Alarmsirene oder ein Schiffshorn ertönen lassen kann. Zudem dürfen sich die Kinder als Komponist:innen und Klangkünstler:innen beweisen und selber einem kurzen Stummfilm mit allerlei Instrumenten und Klangeffekten musikalisches Leben einhauchen. Die Veranstaltung ist ab 6 Jahren empfohlen. mehr
Textquelle: Filmmuseum Düsseldorf

25. Mai 2024: “Die elf Teufel”

Der deutsche Spielfilm “Die elf Teufel” kam 1927 in die Kinos und ist ein sehr frühes Beispiels für einen Fußballfilm. Unter der Regie von Zoltan Korda sind Gustav Fröhlich, Evelyn Holt, Lissi Arna, Fritz Alberti, Jack Mylong-Münz und Willi Forst zu sehen. Das Filmmuseum Düsseldorf stimmt mit dem Stummfilm, der am 25. Mai 2024 um 20:00 Uhr gezeigt wird, auf die Fußballeuropameisterschaft 2024 ein, die vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 in Deutschland stattfindet. 

29. Juni 2024: “Why Worry” und “Never Weaken”

Neben Charlie Chaplin und Buster Keaton gehört Harold Lloyd zu den großen US-amerikanischen Filmkomikern des frühen Kinos. Die Lloyd-Filme “Why Worry” (USA 1923) und “Never Weaken” (USA 1921), unter der Ägide des Filmproduzenten Hal Roach entstanden, sind am Samstag, den 29. Juni 2024, um 20:00 Uhr im Filmmuseum Düsseldorf zu sehen. Der Stummfilmmusiker Richard Siedhoff, Preisträger des Deutschen Stummfilmpreises, begleitet die Filme.