Seit den Anfängen der Kinematographie gehörten auch die Standbilder zum Kino. Vom „Herzlich willkommen“ über Hinweise wie „Die Wochenschau läuft nach dem Hauptfilm“ bis zu Ermahnungen „Es wird gebeten, die Vorführung nicht durch unangebrachte Äußerungen zu stören“ begleiteten die Kinodia die Vorstellung.
Vor einem Diapositiv fürchteten sich die Filmvorführer, denn es bedeutete Stress in der Kabine: „Entschuldigen Sie bitte die kurze Unterbrechung“. Aber das Kinodia konnte noch mehr: Für die Geschäfte im Ort waren die Informationen auf der Leinwand eine günstige Alternative zu einem kostspieligen Werbefilm. Ob Tankstelle, Seifenfabrik oder Trachtenstube, das Publikum sah die lokale Werbung auf jener Leinwand auf der sich auch die großen Filmstars tummelten. Auch Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz und die Feuerwehr warben mit einem Kinodia für ihre Angelegenheiten. Die 8,5 mal 8,5 cm großen Diapositive zwischen zwei dünnen Glasplatten sind inzwischen aus den Kinosälen verschwunden, aber die elektronischen Nachkommen der Kinodia gibt es noch immer.
Das Klagenfurter Kinomuseum präsentiert in seiner Sonderschau 2020 eine kleine Geschichte der Kinodia aus den 1930er- bis 1970er-Jahren. Als Besonderheit wurde das Museum erweitert und zeigt ab 18. Juli 2020 "Kinodia" stilecht auf der Leinwand des Open-Air-Kinos im Burghof.
Das Kinomuseum, gemeinsam mit der Lendcanaltramway und dem Stadtverkehrsmuseum, ist ab 04. Juli 2020 jeweils samstags und sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. mehr
Textquelle und Bild: Klagenfurter Filmmuseum