Features

Frankfurt am Main: "Remake. Frankfurter Frauen Film Tage"

Die Kinothek Asta Nielsen e.V. veranstaltet im November 2018 in Frankfurt am Main erstmals das Festival "Remake. Frankfurter Frauen Film Tage". Es soll in Zukunft regelmäßig stattfinden. Das Veranstaltungsformat gibt der Arbeit der Kinothek Asta Nielsen einen neuen Rahmen, um weibliche Filmarbeit aus Gegenwart und Geschichte zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen und die Aufführung von Filmen in ihren Originalformaten zu fördern.

Filme existieren nur in der Aufführung. Daher ist auch das Zeigen selbst eine Form des Filme-Machens: Re-Make. Die Kinothek Asta Nielsen e.V. hat es sich im Besonderen zur Aufgabe gemachte, Filme von Frauen sowie Filme von Relevanz für die Wahrnehmung und Reflexion der Geschlechterverhältnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In diesem Sinne wird sie ihre bisherige Arbeit in ein neues Veranstaltungsformat bringen: "Remake. Frankfurter Frauen Film Tage" geht von einem Themenschwerpunkt aus und entfaltet sich in einer Mischung aus Festival und Symposion.

Thematisch geht "Remake 2018" von dem Doppeljubiläum "100 Jahre Frauenwahlrecht" und "50 Jahre Feministische Filmarbeit" aus. Das Festival findet vom 02. bis 11. November 2018 statt und steht im Zusammenhang mit der Ausstellung und Veranstaltungsreihe "Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht" des Historischen Museums Frankfurt. Ein historisch aufgebautes Programm wird von den Suffragettenfilmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis hin zu Filmen der Gegenwart die Entwicklung des Rechtssystems in Bezug auf Frauen, den damit einhergehenden Wandel im weiblichen Selbstbild und die bis heute andauernde Sexualpolitikdebatte filmisch beleuchten. Themen, die in Zeiten von #MeToo und Paragraf 219a nichts an Aktualität eingebüßt haben. Neben diesem umfangreichen Programm beginnt Remake 2018 eine Rückschau auf die Entwicklung Feministischer Filmfestivals: Den Auftakt macht das Women's Event des Internationalen Filmfestivals Edinburgh 1972. Ein drittes Element des Festivals ist eine Personale, die sich der Wiederentdeckung und Sicherung der Werke einer Filmemacherin aus dem Rhein-Main-Gebiet widmet. Dieses Jahr wird das filmische Werk von Recha Jungmann zu sehen sein.

Mit "Remake. Frankfurter Frauen Film Tage" entsteht ein Frauenfilmfestival, das es so bisher nicht gibt. Denn es ist der Vergegenwärtigung der historischen und aktuellen Vielfalt des Films, der Verschränkung von Vergangenheit und Gegenwart gewidmet. Dazu Karola Gramann, neben Gaby Babić und Heide Schlüpmann Kuratorin von Remake: "Geschichte bildet ein wesentliches Moment des Festivals. Alte Filme sind ja nicht einfach alt, sondern durch sie wird Vergangenheit als Bestandteil der Gegenwart erfahrbar – sofern die Filme denn in einem Kontext gezeigt werden, in dem sich ihre spezifische Aussagekraft entfalten kann. Nicht zuletzt um solcher Zusammenhänge willen laufen alte mit jüngst entstandenen Filmen zusammen, werden Projektionen von Einführungen, Kommentaren, Gesprächen und Diskussionen begleitet." Die Orte der Aufführung und deren Gestaltung erfahren dabei besondere Aufmerksamkeit. Alle Filme laufen (soweit möglich) im Originalformat – sei es 35mm, 16mm, Super 8 mit analogem Ton oder eben ein digitales Format.

"Remake. Frankfurter Frauen Film Tage" wird gefördert von HessenFilm und Medien GmbH und dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main. "2018 feiern wir 100 Jahre Frauenwahlrecht: Das richtige Jahr für den Start von "Remake. Frankfurter Frauen Film Tage". Wir freuen uns sehr, dass wir als Landesregierung ein Festival fördern können, das ein derart einzigartiges Profil hat, indem es seinen Fokus auf die Filmgeschichte von Frauen im Wechselspiel mit aktuellen Themen und Filmen legt“, so der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein. "Das Filmland Hessen gewinnt nicht nur eine bedeutende filmkulturelle Veranstaltung; es leistet auch einen Beitrag zur aktuellen gesellschaftlichen Debatte um Geschlechtergerechtigkeit im Film."

"Frankfurt bekommt das erste Frauenfilmfestival in Hessen", freut sich die Frauendezernentin Rosemarie Heilig. "Das wird ein Highlight für alle Menschen, die Filme lieben. Die Macherinnen der von der Stadt Frankfurt geförderten Kinothek Asta Nielsen werden ein hochkarätiges Programm auf die Beine stellen. Das Frauenfilmfestival wird die Filmarbeit von Frauen in Geschichte und Gegenwart zeigen und öffentlich zugänglich machen. Damit setzen wir in Frankfurt ein klares Zeichen: Wir machen die Filmarbeit von Frauen sichtbar und würdigen sie."

Partner sind Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Deutsches Filminstitut – DIF e.V./Kino im Deutschen Filmmuseum, Schauspiel Frankfurt, Historisches Museum Frankfurt und Pupille e. V./Kino in der Uni.

Die Kinothek Asta Nielsen e.V. wurde 1999 in Frankfurt am Main gegründet. Sie widmet sich insbesondere der Filmarbeit von Frauen in Geschichte und Gegenwart und deren Sichtbarmachung im Kino sowie der Aufführung von Filmen in ihren Originalformaten. 2017 wurde der Verein mit dem Binding-Kulturpreis ausgezeichnet, einem der renommiertesten Kunstpreise Deutschlands. Der Verein wird gefördert vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main und finanziert sich durch Zuwendungen weiterer Institutionen und Sponsorenmittel.

Weitere Infos unter www.remake-festival.de

Textquelle: Pressemitteilung Kinothek Asta Nielsen e.V.; Foto: Stumfilm Magazin/Frank Hoyer