Premiere von "Pandoras Vermächtnis"

Am 16. Mai 2024 wird im Metro Kinokulturhaus in Wien "Pandoras Vermächtnis" (A 2024) als Uraufführung gezeigt. 

Bis heute laden Brüche und Widersprüche in Leben und Werk von G. W. Pabst, einem der Großen des Weimarer Kinos, zu Spekulationen ein. Regisseurin Angela Christlieb nähert sich diesem gewichtigen Filmemacher über dessen Familie: Auf der einen Seite ist Trude, die Ehefrau und Mitarbeiterin, deren Gedanken und Erinnerungen ganz besonderen Raum einnehmen, deren Spuren tief in den Stoff der Pabst-Filme hineinführen und versteckt Autobiografisches zum Vorschein bringen; auf der anderen Seite die drei Enkel Marion, Daniel und Ben. Deren Erzählungen nehmen nicht nur Ergänzung und Gegenrede vor, ihre eigenen Lebenswege konturieren jene der Großeltern. Macht, Geschlechterverhältnisse, emotionale Distanzen: "Pandoras Vermächtnis" fragt nach der Fortsetzungskette, die Familie unweigerlich bedeutet. mehr 

Als Begleitprogramm zum Film wird am 17., 18. und 19. Mai 2024 die restaurierte Fasung von “Geheimnisvolle Tiefe” (A 1949, Regie G. W. Pabst) gezeigt. Der erste Film der Pabst-Kiba-Produktionsgesellschaft führt in eine bizarre Eisgrottenszenerie, deren geheimnisvolle wie gefährliche Tiefe auch als Symbol für die Erforschung der menschlichen Seele dient – ein zentrales Thema bei Pabst. Im Mittelpunkt steht eine Frau zwischen zwei Männern: einem Idealisten, der an seine eigenen Kräfte glaubt und tief in die dunkle, prähistorische Vergangenheit eintaucht, und einem Materialisten, der sich einzig auf die Macht des Geldes verlässt. Die bis dahin teuerste österreichische Produktion – mit populärer Besetzung und spektakulären Schauplätzen – floppte bei der Premiere bei den Filmfestspielen von Venedig und galt später lange Zeit als verschollen. Vor allem wegen Trude Pabsts ausgewiesener Beteiligung ist der Tonfilm eine ideale Ergänzung zu “Pandoras Vermächtnis”. mehr
Textquelle: Filmarchiv Austria, Florian Widegger 

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