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Die aufwändig restaurierte Fassung des monumentalen Stummfilms "Metropolis" wurde vor fünf Jahren, am 12. Februar, im Rahmen der Berlinale 2010 im Friedrichstadtpalast und in der Alten Oper Frankfurt zeitgleich aufgeführt.
Die vielbeachtete Neuveröffentlichung ist durch einen spektakulären Kopienfund in Buenos Aires im Jahr 2008 möglich geworden; anhand dieser 16mm-Filmrollen konnte "Metropolis" restauriert und so seiner Uraufführungsfassung angenähert werden.
"Metropolis" wurde von Regisseur Fritz Lang in den Jahren 1925 bis 1926 in Deutschland gedreht und ist einer der teuersten Filme seiner Zeit. Das herausragende Werk der Filmgeschichte ist ein Klassiker des deutschen Expressionismus. Auch heute noch übt der Film Einfluss auf Filmschaffende aus und ist Gegenstand von filmhistorischen Anlaysen. Als erster Film weltweit wurde "Metropolis" in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Es spielen Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Alfred Abel, Fritz Rasp, Rudolf Klein-Rogge und Heinrich George. mehr
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Vom 13. Februar bis 09. März 2015 zeigt das Österreichische Filmmuseum in Wien die Retrospektive "Asphalt - Stadtmenschen im Weimarer Kino, 1923 bis 1933"
Das Kino der Weimarer Republik repräsentiert die Hochblüte des deutschen Films: Klassiker wie "Der letzte Mann" von F.W. Murnau , "Metropolis" und "M" von Fritz Lang oder die großen Stummfilme von G.W. Pabst gelten als Schlüsselwerke des Mediums. Dabei sind sie nur die Spitze des Eisbergs einer in jeder Hinsicht unglaublich reichen Kinolandschaft, ermöglicht durch den Boom der deutschen Filmindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Die Inflation erlaubt preisgünstiges Produzieren – und damit auch Freiraum für künstlerische Experimente.
Kühne Innovationen gehen hier Hand in Hand mit dem faszinierten Blick auf eine gewandelte Welt: Die Lebenserfahrung der Moderne ist von sozialen, ökonomischen und spirituellen Verlustängsten ebenso geprägt wie vom Versprechen auf raschen Aufstieg und neue Freiheiten. Zu einem filmischen Hauptmotiv dieser existenziellen Umwälzung wird die Großstadt mit ihren auf engstem Raum zugespitzten Klassenunterschieden, dem Aufkommen der Massenkultur und ihrer überwältigenden Fülle an Eindrücken: „Gewimmel, welch Gewimmel. Wie sich das bewegte“, beschreibt Alfred Döblin in dem von Phil Jutzi beeindruckend verfilmten Stadtroman "Berlin Alexanderplatz" die Reizüberflutung, von der Franz Biberkopf erfasst wird.
Karl Grunes prägendes Werk "Die Straße" (1923) über einen Kleinbürger, der von den Lichtern der Großstadt in die Welt des Verbrechens und der Dekadenz gelockt wird, etabliert den Grundriss eines neuen Genres: Der "Straßenfilm" erforscht urbane Lebenswelten unter dem Einfluss der Neuen Sachlichkeit (vollendet umgesetzt in Ernö Metzners erstaunlicher, prompt verbotener Kurzstudie "Polizeibericht Überfall") . Ironischerweise erfindet das Weimarer Kino dabei auch eine künstliche Stadt, die dank filmtechnischer Entwicklungen neu und frei gestaltbar wird. Die "entfesselte" Kameraarbeit von "Der letzte Mann" sorgt selbst in den USA für ungläubiges Staunen, Grunes gewaltige Stadtpanoramen sind im Studio konstruiert (Siegfried Kracauer nennt sie eine "Folge futuristischer Gemälde"), und "Metropolis", inspiriert von Fritz Langs New-York-Besuch, löst den Science-Fiction-Aspekt dieser labyrinthischen Kunstkinostadt Berlin endgültig ein.
Als "Hollywood Europas" beansprucht das Studio Babelsberg dank seiner enormen Fertigungsqualität bereits 1925 Weltrang. Und auch jenseits von Lang, Murnau und Pabst schließen so unterschiedliche Regisseure wie Ludwig Berger, Robert Siodmak, Werner Hochbaum oder herausragende Drehbuchautoren (Carl Mayer), Filmarchitekten (Erich Kettelhut, Otto Hunte) und Kameramänner (Eugen Schüfftan, Karl Freund) in die erste Riege des internationalen Filmschaffens auf.
Die Gestalter der kinematografisch-virtuellen Stadt haben ein wichtiges Gegenüber in den realen Metropolen der Weimarer Republik: Wie Siegfried Kracauer in seinen Feuilletons minutiös beschreibt, zieht der „Kult der Zerstreuung“ ein neues Massenpublikum von Angestellten und "Ladenmädchen" in Kinos, die nun selber das Stadtbild verändern. Die Leuchtreklamen der neuen Paläste, emblematisch für die Lockungen der urbanen Konsumkultur, bewerben auch Filme, die genau davon erzählen – wie das gigantische, strahlende Stadtbild-Transparent für Joe Mays "Asphalt" belegt. Dieser Höhepunkt des Straßenfilms liefert gemeinsam mit "M" ein Weimarer Modell für das spätere urbane Chaos im Film Noir. Das fatalistische Bild vom Menschen als einem Gefangenen des (Atelier-)Systems Großstadt hallt sogar noch in ein em berühmten dokumentarischen Querschnittsfilm nach, der die Individuen in sein konstruktivistisch es Arrangement einspannt wie in eine Maschine: "Berlin, die Sinfonie der Großstadt".
Konträre Linien zeigen sich nicht nur an dem unabhängigen, on location gedrehten Pionierwerk "Menschen am Sonntag" mit seiner freien Milieuzeichnung, sondern auch in der filmischen Entwicklung der Klassenfrage: vom hyperdramatischen Kontrast zwischen Arm und Reich ("Die freudlose Gasse") über Gerhard Lamprechts „Milljöh“-Querschnitte ("Menschen untereinander") hin zu einem aufgeklärten Realitätsbewusstsein unter verschärften politischen Bedingungen. Die Höhepunkte dieses linken Kinos um 1930 sind Leo Mittlers "Jenseits der Straße", Piel Jutzis "Mutter Krausens Fahrt ins Glück" und Bertolt Brechts und Slatan Dudows "Kuhle Wampe" mit dem unvergesslichen Dialog: "Wer wird die Welt ändern?" – "Na die, depnen sie nicht gefällt!"
Die Einführung des Tonfilms gibt dem virtuosen Weimarer Kino viele weitere Impulse, ob im Fall von "M" oder den Filmen Hochbaums, bei Siodmaks "Abschied" oder Sternbergs "Der blaue Engel" (mit Marlene Dietrich als urbaner femme fatale auf Provinztournee). Und für kurze Zeit mag man, während sich die politische Lage verfinstert, daran glauben, dass in Berlin auch eine schlagkräftige Konkurrenz zum amerikanischen Unterhaltungskino gedeiht. Bestechende urbane Musikkomödien wie "Ein blonder Traum" (mit Lilian Harvey in einem Wohnwagen namens "Villa Hollywood") zitieren 1932 noch ganz verspielt das kalifornische Vorbild. Aber dank des braunen Alptraums wird Hollywood schon bald – oft mit großen Umwegen – zur realen Flucht-Destination für viele der bedeutendsten Kinostadtmenschen Deutschlands.
Die Retrospektive des Österreichischen Filmmuseums in Wien präsentiert rund 30 Filme, darunter zahlreiche Neurestaurierungen der letzten Jahre. "Der letzte Mann", "Berlin, die Sinfonie der Großstadt" und "Metropolis" werden mit ihrer jeweiligen Originalmusik (von Giuseppe Becce, Edmund Meisel und Gottfried Huppertz) vorgeführt. Robert Siodmaks verloren geglaubter Film "Stürme der Leidenschaft" (1932) wurde jüngst in Tokio wiederentdeckt und ist erstmals seit 80 Jahren wieder in Österreich zu sehen. mehr
Textquelle: Pressemitteilung Österreichisches Filmmuseum; Foto: Stummfilm Magazin/Frank Hoyer
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Das CINEMA in Münster zeigt am Sonntag, den 15. Februar 2015, um 11:00 Uhr Sergei Eisensteins Meisterwerk "Panzerkreuzer Potemkin".
Der russische Stummfilm aus dem Jahr 1925 wird live begleitet von Anja Kreysing am Akkordeon und Helmut Buntjer an Posaune, Euphonium und verstärkten Messern. Mehr Infos und Ticketinformationen
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Das Babylon Kino in Berlin zeigt am 14. Februar 2015 "Safety Last" mit Harold Lloyd. Der Film ist in Deutschland auch unter dem Titel "Ausgerechnet Wolkenkratzer" bekannt.
Die amerikanische Stummfilm-Komödie "Safety Last!" von Produzent Hal Roach aus dem Jahr 1923 ist legendär für die Szene, in der Hauptdarsteller Harold Lloyd am Zeiger einer an einem Hochhaus angebrachten Uhr baumelt. An der Kinoorgel im Babylon spielt Anna Vavilkina. mehr
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Am 08. Februar 1995, vor hundert Jahren, hatte der berühmte Stummfilm "Birth of a Nation" seine Uraufführung.
Die von Regisseur D. W. Griffith geleitete Produktion ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten amerikanischen Filme und der wohl finanziell erfolgreichste Stummfilm weltweit. "Birth of a Nation" hatte erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Filmsprache, schon kurz nach seiner Veröffentlichung stand der Film aber auch wegen seines rassistischen Inhalts in der Kritik. Der Film liegt auf DVD in verschiedenen Versionen vor, unter anderem von Absolut Medien/Edition ARTE. Spiegel Online über den Film
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Im Steintor-Varieté in Halle wird am 08. Februar 2015 der Stummfilm "Variete" aus dem Jahr 1925 in einer jüngst restaurierten Fassung gezeigt.
Zuvor feiert der digital überarbeitete Film seine Weltpremiere am 6. Februar bei der 65. Berlinale. „The Tiger Lillies“ begleiten den Stummfilmklassiker bei beiden Vorstellungen live mit einer eigens komponierten Musik.
Parallel zur Uraufführung ist die digitale Neufassung von „VARIETÉ“ auf DVD und BluRay ab 6. Februar weltweit im Handel erhältlich und wird über EDEL:kultur deutschlandweit vertrieben. Emil Jannings spielt die Hauptrolle unter der Regie von Ewald André Dupont in diesem seinerzeit ausgesprochen erfolgreichen Film. mehr
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Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung hat zum Jahresbeginn 2015 den Vertrieb ihres umfangreichen Filmbestandes selbst übernommen. Nach langjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Weltvertrieb Transit Film GmbH, haben sich beide Partner einvernehmlich dazu entschieden, ihre Zusammenarbeit zu beenden. Der Schritt ist die logische Konsequenz aus den künftigen strategischen Ausrichtungen beider Häuser.„Die gemeinsame Entscheidung ist auch eine Reaktion auf veränderte Marktbedingungen“, so Ernst Szebedits, Vorstand der Murnau-Stiftung.
Nach der bereits 2013 erfolgten Übernahme des Kinoverleihes ist nun die Neuorganisation bei der Auswertung des Rechtestockes der Murnau-Stiftung abgeschlossen. Filme- und Ausschnittrechte für Klassiker wie Metropolis, Das Cabinet des Dr. Caligari oder Varieté können jetzt direkt bei der im Deutschen Filmhaus, Wiesbaden ansässigen Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung erworben werden. Die Stiftung ermöglicht durch die Integration des Vertriebes ihren Partnern eine noch direktere und komfortablere Abwicklung und Betreuung.
„Unser Fokus wird sich künftig auf das Wochenschau-Geschäft des Bundesarchivs/Filmarchivs und dessen Ausbau konzentrieren“, so Mark Grünthal, Geschäftsführer der Transit Film GmbH. Seit 2014 betreibt die Transit Film GmbH die Webpräsenz www.transit-digital.de, die neben einem weltweiten Zugang zugleich zu einer vertiefenden Erschließung und zur Bewahrung tausender historischer Filmdokumente beitragen soll. (Quelle: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung) mehr
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Das Babylon Kino in Berlin zeigt am 07. Februar 2015 "The Pirate" in Zwei-Farben-Technicolor.
Douglas Fairbanks sen. ist der Star dieses unterhaltsamen und aufwändigen Films mit vielen spektakulären Actionszenen aus dem Jahr 1926. Fairbanks sen., geboren am 23. Mai 1883 in Denver und gestorben am 12. Dezember 1939 in Santa Monica, war auch Regisseur, Drehbuchautor und Produzent vieler seiner Filme. Er zählt zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Darstellern des Stummfilms.
The Pirate war der dritte Spielfilm, der im sogenannten Zwei-Farben-Technicolor-Verfahren gedreht wurde. An der Kinoorgel im Babylon spielt Anna Vavilkina. mehr
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Regisseur Franz Osten drehte im Jahr 1926 "Schicksalswürfel", eine deutsch-indisch-engliche Koproduktion.
Gefilmt wurde an Originalschauplätzen mit mehr als 10.000 Statisten, 1000 Pferden und 50 Elefanten. Das Babylon Kino in Berlin zeigt den Film am 31.01.2015; es spielen live Dietrich Brüggemann am Piano und Daniel Mandolini an der Beatbox. mehr
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Vom 29. Januar bis 01. Februar 2015 findet in Heidelberg das Internationale Festival Stummfilm & Livemusik statt, mittlerweile zum 14. Mal. Veranstaltungsort ist das DAI Heidelberg - Haus der Kultur.
Das Programm der viertägigen Veranstaltung in der Übrsicht:
Do, 29. Januar 2015, 20:00 Uhr: Drei Zeitalter & Gewehr über
Fr, 30. Januar 2015, 20:00 Uhr: Chaplin als Urmensch & Tartüff
Sa, 31. Januar 2015, 16:00 Uhr: Die kleinen Strolche
Sa, 31. Januar 2015, 20:00 Uhr: Samsara
So, 1. Februar 2015, 14:00 Uhr: Der Einwanderer & Ausgerechnet Wolkenkratzer!
So, 1. Februar 2015, 17:00 Uhr: Othello
Im Vorverkauf wird für das Festival ein Kombiticket angeboten. mehr
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Die Theater- und Film-Schauspielerin Lil Dagover ist vor 35 Jahren gestorben. Sie wurde als Martha Seubert am 30. September 1887 in Madioen (Oost-Java, jetzt Indonesien) geboren und ist durch ihre Mitwirkung am Filmklassiker "Das Cabinet des Dr. Caligari" auch heute noch bekannt.
Ihren ersten Filmauftritt hatte sie im Jahr 1913. Regisseur Robert Wiene engagierte sie für eine Hauptrolle der Jane in Das Cabinet des Dr. Caligari, dem Inbegriff des expressionistischen Films. Ihre darauffolgenden Filme, unter anderem von den Regisseuren Friedrich Wilhelm Murnau, Fritz Lang, Carl Froelich und Arthur von Gerlach, schärften zunehmend ihr Image als "vornehme Dame". Als Theaterschauspielerin fiel ihr der Übergang vom Stumm- zum Tonfilm leicht. Lil Dagover starb am 23. Januar 1980 in Grünwald-Geiselgasteig. mehr
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Nach der begeistert aufgenommenen Deutschlandpremiere bei den 30. Internationalen Stummfilmtagen 2014 ist die restaurierte Fassung der turbulenten Verwechslungskomödie "Die Bräute des alten Gauners" mit Anny Ondra und Vlasta Burian, den beiden unbestrittenen Superstars des tschechischen Stummfilms, noch einmal am 03.02.2015 in Bonn zu sehen.
Live begleitet wird der Film über einen angeblichen Schlossherrn und seine draufgängerische Braut wieder von dem jungen tschechischen Musikerensemble Neuvěřitelno (Andrea Rottin, Jan Procházka und Tomáš Majtán), das neben unterschiedlichsten Instrumenten auch Küchenutensilien und ihre Stimmen erklingen lässt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum Berlin/Düsseldorf statt.
Eintritt 12 / 10€; VVK in der Kultur Kneipe Brotfabrik täglich von 18-24 Uhr und hier erhältlich.